Jede Menge Wahlurnen und mobile, vorhangartige Wahlkabinen werden derzeit kreuz und quer durch Korfu geschafft. Bis zum 26.Mai müssen nämlich in jedem Dorf die Wahlbüros eingerichtet sein. Keine leichte Aufgabe, denn an diesem Tag wird gleichzeitig über vier Gremien abgestimmt, dies sind: 1. die Zusammensetzung des Europaparlaments, 2. die Landes-bzw. Präfekturregierung, 3. den Stadtrat und 4. die Ortsvertungen der einzelnen Dörfer.
Ausländische EU Bürger, die ihren festen Wohnsitz in Korfu haben und im Wählerverzeichnis von Korfu eingetragen sind, dürfen und sollten an den Wahlen teilnehmen. Wer nicht weiß, ob und wo er/ sie wählen kann, kann sich auf einer vom Innenministerium eingerichteten Plattform schlau machen.
Aber warum sollte man am 26.05. zur Urne schreiten? Es gibt gute Gründe dafür!
1. Man kann vor Ort mitbestimmen
Bei den Kommunal- und Ortsvertreterwahlen bestimmen die Wähler mit ihrer Stimme, welche Personen sich um die Anliegen im direkten Wohnumfeld kümmern, diese Personen sind gleichzeitig Ansprechpartner für Fragen, Probleme und Wünsche der Bürger.
2. Man übernimmt eine Mitverantwortung
Der Rat der Stadt entscheidet über die weitere Entwicklung der Region. Wer zur Wahl geht, zeigt damit, dass er dafür eine Mitverantwortung zu übernehmen bereit ist. Wähler nehmen mit ihrer Stimme Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat und damit auch auf kommunalpolitische Entscheidungen.
3. Nicht-Wählen schadet mehr als dass es nutzt
Wer nicht wählt, überlässt die Entscheidung über die Zusammensetzung der Gremien anderen. Die Stimme ist verloren. Die einzelnen Fraktionen bedauern zwar angeblich die niedrige Wahlbeteiligung, sehen aber keinen Anlass ihre Politik zu korrigieren. Nicht-Wählen führt daher eher zu Stillstand als zu Veränderung. Außerdem gewinnen extremistische und radikale Strömungen an Einfluss, je niedriger die Wahlbeteiligung ausfällt. Wer seine Stimme abgibt, kann diesem Effekt also entgegen wirken und die gesellschaftliche Mitte stärken.
Wer wirklich zum Ausdruck bringen möchte, dass er mit den zur Wahl stehenden Fraktionen unzufrieden ist, hat die Möglichkeit, einen ungültigen Stimmzettel abzugeben, denn auch ungültige Stimmen fließen in die Wahlbeteiligung mit ein.
Den größten Einfluß hat man natürlich, wenn man sich selbst zur Wahl stellt und für einen Sitz im Rat der Stadt kandidiert. So wie Radio-Korfu Redakteurin Maria, die sich erstmals in der neu gegründetet Gemeinde Nordkorfu in das politische Geschehen einmischt.