Jetzt lohnt sich ein Ausflug nach Paleo Peritheia

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Das Wetter ist herrlich, der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite – ideal für einen Abstecher nach Paleo Peritheia. Jetzt, bevor es in der Saison von Reisebusgesellschaften „überflutet“ wird, kann man die geheimnisvolle Atmosphäre, die dieses uralte venezianische „Geisterdorf“ umweht, noch ungestört aufnehmen.

Das Dorf Paleo Peritheia war früher ein reiches Dorf und Sitz der Gemeindeverwaltung. Sieben Kirchen konnten sich die Einwohner leisten. Es liegt gut versteckt in 450 Metern Höhe im Pantokratorgebirge, denn zur Zeit seiner Erbauung wurden die Küstenregionen Korfus von Piraten und Malaria heimgesucht. Wann genau es besiedelt wurde, ist unklar. Erste Einträge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück.

Über den Namen Peri-Theia gibt es zweierlei Meinungen: Die erste führt den Namen auf das griechische Wort θέα – Sicht zurück, denn von den umliegenden Bergen ist das Dorf gut zu sehen. Laut der zweiten Version hat die hohe Anzahl der Kirchen, die um das Dorf herum gebaut wurden (θεός – Gott) mit der Namensgebung zu tun.

In der Vergangenheit lebten die Bergbauern Peritheias in der Hauptsache von der Viehzucht. Es gab nur wenig Landwirtschaft, die nicht im Dorf selbst, sondern auf weit entfernten Feldern richtung Küste betrieben wurde. Dort verbrachten die Bewohner von Paleo Peritheia ihren Tag und kehrten abends wieder ins Dorf zurück. Nach und nach entstanden so die 12 Siedlungen, die zu Paleo Peritheia gehörten. Die erste, Agios Ilias, befindet sich nur 6 Kilometer von Kassiopi entfernt.

Als die Furcht vor Piratenangriffen im 19. Jahrhundert allmählich nachließ, wohnten die Peritheianer den Winter über in diesen Siedlungen. Jedoch mit Ankunft der ersten Malariamücken im Frühjahr beluden sie ihre Pferde und Maultiere und zogen wieder ins obere Dorf um, wo sie die „gefährlichen“ sechs Monate verbrachten. Innerhalb von zwei drei Wochen war das Dorf dann wieder voll, die Geschäfte wurden geöffnet, das Dorfleben begann.
Erst 1950 verschwand die Malaria von Korfu und die Peritheianer konnten ohne Angst auch im Frühjahr an den Küsten leben. So reduzierte sich das Dorfleben auf die drei Sommermonate, in denen der Schulbetrieb komplett eingestellt wurde. Mit Einzug des Tourismus auf Korfu in den 60er Jahren fanden die Einwohner dann Arbeit in Acharavi oder Kassiopi und blieben auch den Sommer über „unten“. Bald war Paleo Peritheia ein verlassenes Dorf.
Erst in den letzten Jahren sind mehrere Häuser wieder hergestellt worden und es haben sich einige Tavernen angesiedelt. Dennoch hat man als Besucher einen lebendigen Eindruck von der Vergangenheit, von der Lebesweise der früheren Bewohner.

Wer Paleo Peritheia besucht, sollte feste Schuhe tragen, denn die „Straßen“ im Dorf sind uneben und –wenn überhaupt- mit altem Kopfstein gepflastert. Doch es lohnt sich ein Rundgang, eine Besichtigung der sieben Kirchen und der Herrenhäuser, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Es gibt auch eine Imkerei, bei der man sehr leckeren Blütenhonig kaufen kann. Am Ende des Spaziergangs lohnt sich eine Einkehr in der ältesten und ursprünglichsten Taverne „Foros“, wo hausgemachte Spezialitäten des Dorfes (und zum Nachtisch ein köstlicher Walnußkuchen) serviert werden.

Foros

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6 Kommentare

  1. Hallo,

    ich habe gestern bei uns im WDR den Bericht über Korfu gesehen und bin dadurch auf Ihre Seite aufmerksam geworden. Wir fliegen am Dienstag in einer Woche nach Korfu und sind schon sehr gespannt, was uns erwartet. Nun habe ich auf Ihrer Seite den Bericht über Paleo Peritheia gelesen, kann diesen Ort auf der Karte allerdings nicht finden. In welchem Teil der Insel. Wir möchten unseren Kindern nämlich nicht nur das Strand und Hotelleben von Korfu zeigen, sondern auch was von der Landschaft, den Leuten…

    Vielen Dank für die Infos

    Martina

  2. Hallo Martina

    Das Dorf Palio Peritheia liegt im Norden der Insel, von Acharavi kommend auf dem Weg zum Berg Pantokrator.

    Viel Spaß und einen schönen Urlaub!

  3. Liebe Maria,

    wir sind seit 12. Mai auf Korfu und haben bereits einige Schönheiten der Insel gesehen. Morgen wollen wir das Dorf Paleo Perithia besuchen und mit unseren beiden Kindern den Pantokrator besteigen. Kannst du mir einen Tip bezüglich der Route und Wanderdauer geben und ob wir etwas spezielles beachten sollen?

    Vielen Dank und liebe Grüsse aus Agios Georgios Süd
    Margit

  4. Viel Spaß in den Bergen 🙂 Die Wanderwege sind dort ziemlich breit und gut begehbar. Aber ihr solltet Sonnenschutz und Verpflegung mitnehmen.

  5. 😀 … Dankeschön 😀 … und guten Morgen

    weisst du, wie lange man ungefähr unterwegs ist ?

    Liebe Grüsse
    Margit

  6. Hallo Maria, vor zwei Jahren habe ich kurz vor meinem Urlaub den Bericht im WDR über Korfu gesehen. Heute waren ich dann auch in Oldenburg Perithia und habe in der alten Taverne gegessen. Die Vorspeise mit dem Wildwechsel war köstlich. Gibt es hier ein Rezept?
    Danke nochmal für die Inspiration

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