Deutsche Wissenschaftler studieren Korfus Olivenbäume – Werden die jahrhundertealten Bäume zum Naturdenkmal erklärt?

Olivenbaum

Olivenbäume gibt es auf Korfu seit langer Zeit. Mitte des 16. Jahrhunderts begann Venedig, unter dessen Herrschaft die Insel über 4 Jahrhunderte stand, den Anbau von Olivenbäumen durch Zahlung einer Pflanzprämie zu finanzieren. So wollten sie die Versorgung Venedigs mit Olivenöl sicherstellen, legten aber gleichzeitig auch den Grundstein zur wirtschaftlichen Zukunft und Autonomie der Insel. Nach und nach wurden die Weinanbaugebiete, die bis dahin den Großteil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse darstellten, durch Oliven ersetzt. Dieser finanzielle Anreiz führte schließlich dazu, dass sich Korfu zu einer gigantischen Fläche Olivenwald entwickelte.

Einige der geschätzten 4 Millionen Bäume auf Korfu stammen noch aus der venezianischen Besatzungszeit- sie zählen somit zu den weltweit ältesten Bäumen. Bisher sind jedoch vom griechischen Staat noch keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um die Giganten zu schützen. Im Gegenteil: Die Krise macht Brennholz immer wertvoller und die großen alten Bäume laufen Gefahr, gewinnbringend abgeholzt zu werden.

Auf Initiative der Biologin Eleni Louka wurde daher bereits vor drei Jahren ein Kontakt mit dem Fachbereich Forstwissenschaften der Technischen Universität Dresden hergestellt. Zwei Wissenschaftler dieses Fachbereichs besuchten die Insel Mitte diesen Monats um eine Studie über das Alter einiger ausgewählter Bäume im Dorf Strongili zu erstellen. Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit könnte die Anerkennung der uralten korfiotischen Bäume als einige der ältesten Bäume der Welt sein. Eine solche Auszeichnung hätte einerseits eine große Bedeutung im Hinblick auf das ökologische Bewusstsein der Einwohner des betreffenden Dorfes zur Folge. Andererseits könnte es den touristischen Wert der Region erheblich steigern. In diesem Sinne trüge die Auszeichnung und Darstellung der Ur-Oliven sowohl zum Gemeinwohl als auch zum Naturschutz bei. Erreicht werden könnte dies zum Beispiel durch Informationstafeln, die in der Nähe der Bäume aufgestellt werden und die über das Alter, aber auch über den Nutzen, den der betreffende Baum für das Dorf hatte, informiert.

Die Ergebnisse der Altersbestimmung der untersuchten Bäume werden in einigen Monaten vorliegen. Das genaue Alter der Oliven kann nur über eine Zählung der Jahresringe vorgenommen werden, der Umfang, die Höhe und die Ausladung der Äste geben keine zuverlässige Auskunft über die Lebensdauer des Baums.
Je nachdem, auf welches Alter die Forstwissenschaftler bei den korfiotischen Olivenbäumen tatsächlich stoßen, wird dem Umweltministerium Griechenlands der Vorschlag unterbreitet, die Bäume als Naturdenkmäler zu erklären und dadurch ihren Bestand zu schützen.

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Ein Kommentar

  1. ich finde das super, dass da was geht mit diesen urbüschen (oliven- sind keine bäume- sondern büsche). habe selbst 15 uralte davon. ich frag mich nur wie man jahrringe zählen soll wo jeder kern des busches weggefault ist. alle pflanzen, ausnahmslos sind hohl.

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