Alljährlich am 11. August werden die Gebeine des Heiligen Spyridon, des Schutzheiligen von Korfu in einer feierlichen Prozession durch die Altstadt getragen. Der Grund für diese Andacht geht auf ein Ereignis aus dem 17. Jahrhundert zurück:
Am 08. August 1716 erlebte die Festungsanlage von Korfu ihren schlimmsten Angriff durch die türkischen Streitkräfte. Alle Festungsmauern wurden von den zahlenmäßig weit überlegenen Ottomanen belagert, doch es gelang den Korfioten unter Führung des deutschen Kriegsstrategen Matthias von der Schulenburg sie zurückzuschlagen.
Am nächsten Tag wütete ein schlimmer Sturm über Korfu, gefolgt von einem starken Gewitter, das es den türkischen berittenen Soldaten unmnöglich machte, die Festung auf dem Landweg zu erobern. Die Feinde zogen sich stark geschwächt zurück.
Später wurde bekannt, dass zur gleichen Zeit auch der türkische Vormarsch in Europa gestoppt worden war, was zur Aufgabe der Festung Korfus beigetragen hat.
In Korfu schreibt man den Abzug der Türken jedoch dem Schutzpatron der Insel, dem heiligen Spyridon zu, der der Legende nach dem Feind erschienen sein soll.
Leider bin ich genau an diesem Tag erst spätabends in Korfu gelandet. Somit habe ich die Prozession nicht erlebt.
Aber direkt nach meiner Ankunft ist ein befreundeter Archimandrit aus Agios Ioannis mit mir zur Kirche damit ich den heiligen Spyridon noch verehren konnte. Somit musste ich mich dann nicht in die endlos lange Schlange der Gläubigen einreihen, sondern ich konnte gleich mit dem Pater nach vorne und dem Heiligen die Füße küssen. Das ist auch Griechenland 🙂