Kolofoties : Was blinkt da in der Dunkelheit?

firefly

Sie haben ihren Auftritt in den Abendstunden der warmen Frühlingsnächte und verzaubern ihre Zuschauer durch ein unvergleichlichliches Schauspiel : Im Volksmund Kolofoties (von Kolos = Popo und Foties = Lichter), offiziell Pigolampides genannt, von (Pigi = Quelle und Lambides = Leuchtend) , sind kleine Käfer, die die Fähigkeit besitzen, auf biologischem Weg Licht zu produzieren.
Was uns geheimnisvoll und romantisch erscheint, ist für die kleinen Insekten einfach ihr Mittel zum Zweck, genauer gesagt zur Partnersuche. Die Männchen senden im Flug Lichtsignale aus und erhalten daraufhin von den flugunfähigen Weibchen eine entsprechende Antwort. Es gibt dabei wesentlich mehr männliche als weibliche Artgenossen, so dass die Weibchen, kaum dass sie ein Signal ausgesandt haben, bereits eine Menge „Bewerber“ um sich scharen. Durchschnittlich einen Kilometer muss ein Leuchtkäfer demzufolge pro Nacht fliegen, um bei einem Weibchen zu „landen“. Dieses legt nach erfolgreicher Paarung ihre Eier im Sommer in den Boden ab und stirbt bald darauf. Das Männchen ist bereits kurz nach der Paarung gestorben.
Im wahrsten Sinne des Wortes leben die Kolofoties ihr kurzes Leben von „Luft und Liebe“, sie fressen nichts! Als „Kinder“ haben sie sich dagegen ausreichend von Schnecken ernährt. Bis zu 4 cm lange Schnecken können Leuchtkäferlarven, die größer als ihre Eltern sind, durch einen Giftbiss töten und innerhalb von 24-36 Stunden vollständig verspeisen. Im Laufe des Lebens häuten sie sich mehrere Male. Erst nach etwa vier Jahren verpuppen sie sich und verlassen wenig später als Käfer die Puppe.
Es gibt auf der Erde etwa 2000 Arten von „Glühwürmchen“, die sich aufgrund ihrer Leuchtfrequenz unterscheiden. Bei uns auf Korfu sehen wir die „Luciola lusitanica“ . Am Tag fallen diese unscheinbaren schwarz-roten, kleinen (bis zu etwa einem Zentimeter langen) Käferchen kaum auf. In der Nacht sind sie jedoch durch ihr unermüdliches Morsen nicht mehr zu übersehen. Das Licht wird dabei übrigens vom hinteren Teil ihres Schwanzes emittiert. Biolumineszenz nennt man in der Wissenschaft diese auf biochemischen Vorgängen beruhende Lichtausstrahlung.
Damit machen sich die kleinen Insekten jedoch nicht nur für ihre Partner sondern auch für ihre Feine bemerkbar. Um sich gegen Fressfeinde zu verteidigen, sondern die Glühwrmchen ein paar Tropfen Blut ab, das sog. Reflexbluten, welches eine giftige oder zumindest abschreckende Substanz enthält.

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