Wie millionenschwere Ausländer um den Erimitis kämpfen

In der FAZ am Sonntag war zu lesen, wie sich der Finanzinvestor Jörg Rockenhäuser, 53, Permira-Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz für den Erimitis einsetzt.

Jörg Rockenhäuser, der selbst ein Grundstück (sagen wir besser: Anwesen) an der Nordostküste von Korfu besitzt, tritt hier mittlerweile als Öko-Aktivist auf. Er setzt sich für den Erhalt des Erimitis ein, der trotz seiner hohen ökologischen Bedeutung und gegen den starken Widerstand der Bevölkerung vom griechischen Staat auf 99 Jahre verpachtet wurde. Pächter ist der amerikanische Finanzkonzern NCH Capital Inc., der unter dem Namen „Kassiopi Project“ 36 000 Quadratmeter des Kleinods in ein Luxushotel sowie Dutzende Villen verwandeln will. Was die Insel Korfu davon hat ? 120 Millionen Euro Investitionen werden versprochen und mit Schlüsselwörtern wie „Entwicklung“ und „Wachstum“ alle Gegenargumente nichtig gemacht.

Rockenhäusers Meinung nach geht es bei der ganzen Angelegenheit wohl vor allem um die Interessen der Bauträger: „Ausländische Investoren reißen sich das Naturschutzgebiet unter den Nagel“, sagt er „Es darf nicht wahr sein, dass die Natur geopfert wird für Ballermann-Tourismus, der alles kaputtmacht.“ Und: „Die Regierung muss sich entscheiden, was sie fördert: sanften Tourismus oder einen Massentourismus, der zuallererst die Naturschönheiten zerstört.“

Mittlerweile hat sich am Eremitis eine Gruppe vermögender ausländischer Mitbürger gegründet (mit dabei auch Jacob Rothschild), die unter dem Slogan „Save Erimitis“ mit ihren (finanziellen) Mitteln für den Erhalt der jungfräulichen Region mit seinem einzigartigen Erdbeerbaumwald kämpfen. Doch seitens der Politik hat die Millionärsclique starken Gegenwind. Der Entwicklungsminister der neuen Regierung scheint ausgerechnet das „Kassiopi Project“ unbedingt durchziehen zu wollen.

  

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Ein Kommentar

  1. Moin, hoffen wir mal das die Herrschaften Erfolg haben und die Zerstörung von „Erimitis“ durch einen amerikanische Finanzkonzern verhindern können. Gerade nach dem Wahlsieg der ND habe ich zwar nicht viel Hofnung, denke aber das Sie mehr Chancen haben als ein Olivenbauer, der dort sein Olivenhain hat.

    Allerdings wird es unter der jetztigen konserverativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) von Ministerpräsident Kyrgiakos Mitsotakis nicht einfacher. Die ND verfolgt eine neoliberale Agenda im Dienste des internationalen Finanzkapitals.

    Wie schon bei der Privatisierung des Flughafen in Kerkyra, wo die Gewinne die nächsten 40 Jahre an die Fraport AG gehen, gehen im Fall „Erimitis“ die Gewinne für 99 Jahre an einen amerikanischen Finanzkonzern.

    Die Renter, die Hausfrau, die alleinerziehene Mutter und Arbeitslose auf Korfu sehen keinen Cent von den Millionen. Der Gewinner ist die Fraport AG und der Finanzkonzern NCH Capital Inc.

    kali evdomada, kv

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