In einer Hauruck-Aktion wurde wenige Wochen vor den Kommunalwahlen der Verwaltungsbezirk Korfu in drei Bezirke aufgeteilt: Nordkorfu, Zentralkorfu + Diapontische Inseln sowie Südkorfu. Die drei neuen Bürgermeister wurden im Mai gewählt und letzte Woche vereidigt. Heute treten sie offiziell ihre Ämter an:
Die Bürgermeisterin von Zentralkorfu, Meropi Ydraiou gründete im Jahr 2010 die Fraktion „Kerkyraion Dimos“, die in der vergangenen Wahlperiode stärkste Opposition im Stadtradt war. Ihre Politik ist klassisch-konservativ und der Regierungspartei Nea Demokratia angelehnt. Im Süden gewann Kostas Lessis die Wahl und in Nordkorfu wurde Georgos Machimaris, der bereis auf eine lange politische Karriere zurückblickt, zum neuen Bürgermeister gewählt.
Der Grund für die Teilung von Korfu war vor allem die Aussicht auf gerechtere Berücksichtigung der Bedürfnisse in den abgelegeneren Dörfern. Durch die neue dezentrale Kommunalregierung soll den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, intensiver am politischen Prozess zu beteiligen. Außerdem ist in den kleineren Bezirken mehr Potential für kreative Lösungen von Problemen gegeben. Finanzmittel können besser genutzt werden und es besteht die Hoffnung auf eine höhere administrative Effizienz
Es besteht allerdings gerade in den dörflichen Strukturen von Nord- und Südkorfu die Gefahr, dass durch die Dezentralisierung lokale Machtgebilde geformt werden, ohne den Bürgern eine bessere Mitsprache zu ermöglichen.
In allen drei Verwaltungsbezirken geht es aber jetzt erst einmal darum, mit den vorhandenen Mitteln und dem zur Verfügung stehenden Personal funktionierende Strukturen einzurichten. Denn die drei Rathäuser in Korfu, Lefkimmi und Acharavi sollen bereits ab Montag voll funktionstüchtig sein.