Beispielhaft: 29jähriger übernimmt auf eigene Kosten den Wiederaufbau der eingestürzten historischen Steinbrücke von Plaka

loulisDie Unwetter der vergangenen Tage haben vor allem in Nordgriechenland schwere Schäden angerichtet. Die Flüsse Acheron, Louros und Arachthos traten über ihre Ufer, so dass Dörfer und sogar Teile der Bezirkshauptstadt Arta vorbeugend evakuiert werden mussten. Zum Glück sind keine Menschen ums Leben gekommen – die entstandenen Sachschäden durch Erdrutsche, Steinschläge und Überschwemmungen sind dagegen enorm. Der wohl schmerzhafteste Schaden ist jedoch der Einbruch der historischen Steinbrücke von Plaka.

Die Plaka-Brücke in der Nähe des gleichnamigen Ortes überspannte den Fluss Arachthos und galt als eine der schönsten Steinbogenbrücken Griechenlands. Mit ihrer Hauptspannweite von 40,20 m war sie zugleich die höchste Einbogenbrücke auf dem gesamten Balkan. Sie sollte im Jahr 1863 erstmals eingeweiht werden, stürzte aber ausgerechnet am Tag der Einweihung ein. Der Wiederaufbau dauerte drei Jahre und wurde hauptsächlich von einem Mann namens Ioannis Z. Loulis finanziert.

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Das malerische Bauwerk, dessen Steine der mündlichen Überlieferung zufolge aus einem Gemisch aus Eiern und Zement „zusammengeklebt“ wurden,  war auch Zeitzeuge von historisch bedeutsamen Gegebenheiten: Es stellte in den Jahren 1881 bis 1912 den Grenzposten zwischen dem bereits freien Griechenland und dem noch von den Türken besetzten Gebiet dar.  Aus diesem Grund war die Plaka-Brücke lange Zeit strategisch und politisch von großer Bedeutung. Am Ende des zweiten Weltkrieges, am 29. Februar 1944 wurde an der Brücke zudem eine Vereinbarung zum Wiederstand gegen die deutsche Besatzung unterzeichnet.

PlakabrückeDass dieses Denkmal nach fast 150 Jahre nun dem Unwetter zum Opfer gefallen ist, ist für viele Menschen aus der Region ein schwerer Schlag. Auch Ministerpräsident Tsipras sprach den Bürgern sein Bedauern aus. Ein 29jähriger kündigte nun an, dass er einen grossen Teil des  Wiederaufbaus der Brücke finanzieren werde. Bei dem Spender handelt es sich um Nikos Loulis, einen Nachfahren von Ioannis Z. Loulis und Eigentümer der Loulis-Mühlen. Die Übernahme der Reparaturkosten ist für den jungen Mann eine Verpflichtung, die ihn mit seiner Familie und seiner Heimat verbindet.

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