Der Liston

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Die Temperaturen steigen, die Tage werden wieder länger. Man hat Lust, draußen zu sein. Ein Bummel durch Korfus Altstadt, der in einem der zahlreichen Cafes unter den Arkaden des Liston mündet, ist der ideale Tipp für einen gelungenen Nachmittag. Auch oder vor allem jetzt vor Beginn der Saison lässt sich die bezaubernde Atmosphäre dieses Platzes besonders gut einfangen.

Die Architektur der Gebäude entlang des Liston mit ihren gemauerten Bögen mag an Italien erinnern, stammt aber tatsächlich aus der Zeit der französischen Besatzung Korfus in den Jahren 1807-1814. Der französische Ingenieur Mattie de Lesseps plante den Gebäudekomplex in Zusammenarbeit mit seinem korfiotischen Kollegen Ioannis Parmezan nach dem Vorbild der Pariser rue de Rivoli. Ursprünglich war der Liston Kaserne und Paradeplatz für die französischen Soldaten. Die Engländer, an die Korfu 1815 übereignet wurde, erweiterten die Bögen der Gebäude und erhöhten sie um ein Stockwerk. Außerdem errichteten sie dort in dieser Zeit das erste erwähnenswerte Hotel Griechenlands, das «British Hostel».

Früher wurde angenommen, dass der Name Liston sich aus dem Wort „Liste“ (im venezianischen Dialekt Lista oder Lizza) herleite und der Zutritt nur denjenigen gestattet war, die ins „Libro d’Oro“, in die Liste der Adligen der Stadt eingetragen waren. Tatsächlich bedeutet der Name jedoch nichts anderes als „Breiter Fußgängerweg“. So gibt es auch in Venedig es einen „Liston“ am Markusplatz.

Für die Einheimischen ist der Liston sowohl als geselliger Treffpunkt als auch als Veranstaltungsort das ganze Jahr über von Bedeutung. Kein Fest vergeht ohne eine Vorstellung am Liston, sei es eine Schulparade anläßlich der Nationalfeiertage oder religiöse Umzüge zu Ostern oder zu Ehren des Heiligen Spyridon.

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