Griechenland wegen Verstoß gegen das Umweltrecht verurteilt … auch auf Korfu stinkt der Müll

Müll

Griechenland wurde vor einigen Tagen vom Europäischen Gerichtshof wegen Versoß gegen das Umweltrecht der Union verklagt. Das Land habe den unkontrollierten Betrieb einer Mülldeponie im nationalen Meerespark von Zakynthos (Zante) nicht untersagt.

Auszug aus der PRESSEMITTEILUNG Nr. 104/14 vom 17.07.2014:

Griechenland hat dadurch gegen das Umweltrecht der Union verstoßen, dass es die unkontrollierte Betreibung einer Mülldeponie im nationalen Meerespark von Zakynthos (Zante) nicht untersagt hat; diese saturierte Deponie beeinträchtigt den Lebensraum der Meeresschildkröte „Caretta caretta“

Detailliertere Informationen findet man bei beck-aktuell

Auch auf Korfu wird das Thema „Müll“ heiß diskutiert. Siehe dazu auch Tommys Beitrag vom Februar 2014.

Die einzige Deponie befindet sich in Temploni im Inneren von Korfu. Mit dem Bau einer zweiten wurde vor Jahren in Lefkimmi begonnen, jedoch war dieses Projekt von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Die Einwohner der Stadt Lefkimmi wurden von der Errichtung der Deponie überrascht. Sie wurden weder im Vorfeld darüber unterrichtet noch seien über die Presse entsprechende Informationen verbreitet worden. (Anm. der Redaktion: Das damalige Recht (1998) sah noch keine Bürgerbeteiligung vor). Es kam zu zahlreichen Protesten. Die Bereitschaftspolizei aus Athen musste entsendet werden, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Einige Personen wurden mit Tränengas beschossen und von Polizeikräften angegriffen. Dabei gab es sogar ein Todesopfer. Anwohner wurden während der Bauarbeiten am Betreten ihres Eigentums gehindert, was dazu geführt hat, dass Tiere gestorben und Erntegut vernichtet worden ist. Zahlreiche Anwohner wurden darüber hinaus straf- oder zivilrechtlichen verurteilt, weil sie gegen den Bau der Deponieanlage demonstriert hätten. Auch wurden archäologische Funde ignoriert.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung hatte ebenfalls Lücken: Zwei Flüsse wurden darin ignoriertat, die Tsache, dass der Boden um das Gebiet herum landwirtschaftlich (Weinberge und Olivenbäume) genutzt wird, ebenfalls, eine Waldfläche wurde gerodet. Und das Dorf Kavos in nur 500 Metern Abstand wurde nicht berücksichtigt. (Anm. der Redaktion: Zu Planungsbeginn lag Kavos noch 1500 Meter entfernt)

Dann wurde Wasser gefunden, welches nach Ansicht der Anwohner hydraulisch mit den zwanzig Brunnen in dem Gebiet verbunden ist, die demnach durch Sickerwasser verunreinigt werden könnten.

All das führte dazu, dass es voraussichtlich keine zweite Mülldeponie auf Korfu geben wird. Um so wichtiger ist ein verantwortlicher Umgang mit dem Abfall. Und hierbei sind alle gefordert – Politiker und Einwohner.

Mein Vorschlag: Wer Abfalltrennung aus Deutschland gewohnt ist, sollte hier unbedingt an seinen Gewohnheiten festhalten. Gehen wir mit gutem Beispiel voran!

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2 Kommentare

  1. ich wohne schon länger hier. bitte erklären sie mir wie wir abfall trennen sollen auf korfu??? alles geht sowieso nach temploni, getrennt oder nicht. es gibt zwar die blauen container für verpackungen und pet/glasflaschen… aber mal hats die, mal nicht. und ich trau dem nicht. bestimmt landet es aufm selben haufen, leider.

  2. Nein, da habe ich andere Informationen. Die blauen Container werden getrennt abgefahren und tatsächlich in der Recycling-Anlage bearbeitet. Folgende offizielle Zahl wurde veröffentlicht: Im Jahr 2012 wurden für 104 371 Anwohner Recyclingdienste angeboten, dabei wurden 5 384 Tonnen Verpackung and Altpapier rezykliert.
    Neuerdings gibt es auch gelbe Tonnen für Glas – jedenfalls in unserer Region.

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