Hoher Besuch im Dezember

Patriarch Bartholomäos

Der Dezember ist auf Korfu ohnehin schon ein Monat der religiösen Feiertage: Am 6.Dezember feiert zunächst der Hl. Nikolaus seinen Namenstag und mit ihm alle, die den Namen Nikos oder Nikolina tragen. Sechs  Tage später wird dem Schutzheiligen der Insel , dem Heiligen Spyridon gehuldigt, dessen Name in fast allen Familien zumindest ein Mitglied trägt. Dieser Tag ist auf Korfu ein hoher Feiertag, so dass Geschäfte und Behörden geschlossen bleiben. Bald steht auch schon Weihnachten und damit der Namenstag von Christos und Christina vor der Tür, bevor dann endlich der Ai Wasilis das Neue Jahr einläutet.

Aber der diesjährige Dezember hält für alle Fans der Orthodoxen Kirche noch eine besondere Überraschung bereit.

In der Zeit vom 10. Bis 13. Dezember wird nämlich der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomäus I der Insel einen Besuch abstatten.

Im Mittelpunkt des viertägige Besuchs des Patriarchen steht natürlich die Feier des Namenstags des Heiligen Spyridon am 12.12. . Der Geistliche wird jedoch auch andere Kirchen besuchen, eine Stiftung für Chronisch Kranke segnen sowie mit Schülern der Gymnasien und Lyceen über ein Kirchenprojekt diskutieren. Außerdem gibt es eine Prozession am Tag seiner Ankunft (am 10.12 ab 11.30 am Ende des Liston-Platzes „Pentofanaro“) sowie ein Konzert am selben Abend im Stadttheater unter Mitwirkung der drei ältesten Philharmonien der Stadt.

Der offiziell „Erzbischof des Neuen Roms Konstantinopel und Oekumenischer Patriarch“  betitelte Bartholomäus I hat seinen Sitz in Istanbul in der Türkei, wo  das Patriarchat seit 1700 Jahren ansässig ist.  Er gilt als weltoffener Mann, dem die Fragen des Weltfriedens und der Ökologie sehr wichtig sind. Darum wird er auch „Grüner Patriarch“genannt. Er gilt als ein sehr zuvorkommender, jovialer und kommunikativer Mann, der mehrere Sprachen spricht. Auch Deutsch gehört zu seinen Sprachen, weil er in München studiert hat.

Immer wieder betont er die gewachsenen Beziehungen zwischen der Orthodoxie und der katholischen Kirche. Er hält gute Kontakte nach Rom zum Papst und war der erste orthodoxe Patriarch, der im vergangen Jahr zu einer Amtseinführung eines frisch gewählten Papstes kam. Erst vor wenigen Tagen feierten die beiden Kirchenoberhäupte gemeinsam das orthodoxe Andreasfest und unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung zur Ökumene.

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