Die Zeit der Zitrusfrüchte geht zu Ende. Die Orangen und Mandarinen sind längst abgeerntet, Zitronen hängen hier und da noch dick und gelb an ihren Ästen. Und wer an einem Kumquat Baum vorbeikommt, sieht villeicht auch daran noch die letzten Früchtchen.
Kumquat ist eine in Europa wenig bekannte Zitrusfrucht. Nur auf den Ionischen Inseln findet man die kleinen höchstens 5 cm langen Miniorangen. Und nur auf Korfu wird die Frucht kommerziell angebaut.
Ein englischer Botaniker, Sidney Merlin brachte die eigentlich in Asien heimische Pflanze im Jahr 1860 nach Korfu. Sie passte sich schnell den klimatischen Bedingungen an und stellt heute ein wichtiges Exportgut der Insel dar. Vorwiegend im nördlichen Teil der Insel wird die Frucht heutzutage angebaut. Bei einer jährlichen Ernte von etwa 140 Tonnen aus mehr als 500.000 m2 Anbauflächen wird sie allerdings selten unbehandelt verkauft. Ihr bittersüßer Geschmack ist nicht jedermanns Sache. Auch nicht die Tatsache, dass Schale und Kerne mitgegessen werden.
Viel häufiger findet man Kumquat daher in flüssiger Form. Koum Kouat aus Korfu ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für einen Likör, der nicht nur durch seine tieforange Farbe, sondern auch durch seinen fruchtigen Geschmack überzeugt.
Auch Marmalade und Süßwaren werden aus Kumquat hergestellt.