Korfu und Matthias von der Schulenburg

Gegenüber der Esplanade, vor der steinernen Brücke, über die man zur Alten Festung gelangt, steht das Denkmal von Graf Johann Matthias von der Schulenburg. Wer war dieser Mann? Was verbindet ihn mit Korfu?

Graf Matthias von der Schulenburg wurde am 8. August 1661 in Emden bei Magdeburg geboren. Er war Reichsgraf, Erbherr auf Emden und ab 1715 Feldmarschall im Dienste der Republik Venedig, wo er den Oberbefehl über die venezianische Landarmee erhielt.

Ein Jahr später hatten die Türken die Insel Korfu, die zur damaligen Zeit unter venezianischer Herrschaft war, zum Hauptgegenstand ihrer Anstrengungen gemacht. Korfu war aufgrund der Nähe zu Italien ein strategisch wichtiger Punkt für die Türken. Sozusagen „ das letzte Bollwerk der Christenheit gegen das Osmanentum“. Von dort aus sollte die Eroberung Italiens und Europas fortgesetzt werden. Ganz Europa sah diesem Krieg mit großer Angst entgegen.

Am 8.7.1716 erreichte Kapudan Pascha mit einem Heer von 30.000 Mann Korfu. Dem standen von korfiotischer Seite zunächst weniger als 3.000 Mann entgegen. Die Festung war von Schulenburg zuvor nur provisorisch in Stand gesetzt worden. Am 25.7. begannen die Türken mit der Eroberung der Festung. Am 13.8. war die Zahl der Verteidiger schon auf die Hälfte zusammengeschrumpft, gerade noch rechtzeitig erhielt Schulenburg aus England Verstärkung von 1.500 Mann.

Als dann am 19.8. die Türken die Festung stürmten, eroberten sie ein Festungswerk, das von Schulenburg als extrem wichtig angesehen wurde und es gelang ihm, dieses mitten im türkischen Hauptangriff zurückzuerobern und die Verteidigung Korfus aufrechtzuerhalten. Dieser starke Widerstand in Verbindung mit einem unerwarteten Ereignis rettete Korfu: Am 20. August brach ein heftiges Gewitter über der Insel aus und führte zu großen Verlusten auf Seiten der Belagerer, die aufgrund des Regens, des Sturms und des sumpfigen Untergrunds geschwächt waren.

Am 22.8. zog sich der türkische Feind zurück, alle Pferde und 64 Geschütze wurden zurückgelassen. Das Unwetter hatte den Pascha 5.000 Mann gekostet, vom gesamten Heer sah kaum die Hälfte ihre Heimat wieder.
Die Korfioten schrieben diese Katastrophe dem Schutzpatron der Insel, dem heiligen Spyros zu und noch heute feiert man das Ereignis jährlich mit einer Messe zu seinen Ehren.

Gleichwohl gilt Graf Matthias von der Schulenburgs Verteidigung Korfus als eine der berühmtesten Leistungen der neuzeitlichen Kriegsgeschichte und sein Denkmal wurde ihm bereits zu Lebzeiten errichtet.

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