Heute sind die drei Rathäuser in Korfu ab 10.30 Uhr geschlossen. Aus Protest gegen das neue Waldkataster, das kürzlich vom griechischen Staat veröffentlicht wurde, legen heute im ganzen Land die Gemeinden ihre Arbeit nieder.
Das Kataster betrifft Grundstücke im Außenbereich, also außerhalb der Bebauungspläne und bebaubaren Zonen. Es legt fest, welche Flächen als Wald bzw. als landwirtschaftlich genutzte Fläche charakterisiert werden. Daraus können unter Umständen weitreichende Folgen für diejenigen entstehen, die die Einspruchsfrist versäumen.
Wo ist das Problem?
Die Karten wurden nämlich auf der Basis von Luftaufnahmen erstellt. Dazu wurden Aufnahmen aus den 40er Jahren mit moderneren Fotos verglichen. Waren darauf keine Unterschiede erkennbar, so wurde davon ausgegangen, dass das betreffende Grundstück in den vergangenen Jahrzehnten nicht landwirtschaftlich genutzt wurde. Also wird es jetzt als Wald klassifiziert. Die Folgen: Das Land ist möglicherweise nicht mehr bebaubar. Oder es fällt sogar dem Staat zu. Jeder, der ein Grundstück im Außenbereich besitzt, sollte daher gut prüfen, wie dieses im Waldkataster ausgewiesen ist. Die Karten findet man unter diesem Link : https://gis.ktimanet.gr/gis/forestsuspension
Was muss man tun?
Zunächst sucht man sein Grundstück auf der Karte, das geht durch scrollen bzw. zoomen des Kartenausschnitts. Dann klickt man auf das info-Zeichen im Menü und anschließend auf das Grundstück. Es öffnet sich ein kleines Fensterchen mit drei Angaben. In der letzen Zeile steht, wie die Fläche charakterisiert ist. Die Buchstabenkombinationen ΔΔ oder ΑΔ bedeuten, dass sie derzeit als Wald gilt. Wer damit nicht einverstanden ist (z.B. weil es sich lediglich um einen nicht bewirtschafteten Olivenhain handelt), kann Widerspruch einlegen. Dazu werden Unterlagen benötigt, aus denen die Eigentums- und Nutzungsverhältnisse hervorgehen. Am besten wendet man sich an ein Vermessungsbüro.