Gut essen unterm Solardach

Als Gastronom braucht man schon eine Menge Power. Dimitris Kourkoulos aus Arillas (Brouklis Taverne) kann das bestätigen. Während seine Gäste am Strand in der Sonne liegen um ihre Batterien wieder aufzuladen, wird im Restaurant gekocht, gekühlt und tiefgefroren. Wasser wird hin- und hergepumpt, aufgeheizt und wieder abgekühlt. Im angrenzenden Gästehaus arbeiten diverse Reinigungsgeräte, Belüftungseinheiten und Klimaanlagen. Da kommt ganz schön was an Kilowattstunden zusammen. Die monatliche Stromrechnung gestaltete sich entsprechend.

Ohnehin ist Strom teuer in Griechenland: Laut der europäischen Strompreise-Statistik ist er zwar wesentlich günstiger als in Deutschland. Setzt man jedoch die Energiekosten in Relation zur Kaufkraft, liegt Griechenland an trauriger fünfter Stelle mit dem teuersten Strom, hinter Bulgarien, Rumänien Portugal und Polen. Sauber ist der griechische Strom auch nicht: Immer noch wird ein großer Teil aus Kohlekraftwerken gewonnen.

Zeit, sich mit der Energiefrage intensiver zu beschäftigen, fand Dimitris. Und als dann seine Gäste Claudia und Dirk von der deutschen Genossenschaft „time2ENERGY“ von den Möglichkeiten erzählten, die heutzutage mit Solarstrom und Lithiumbatterien möglich sind, reifte eine Idee heran: Warum nicht dem Beispiel der Touristen folgen und die Sonnenenergie zum Energietanken nutzen?

In den kommenden Wochen installierte „time2ENERGY“ auf dem Dach der Taverne 27-Solar-Module, die den Familienbetrieb heute mit Elektrizität versorgen. Eine Speicherbatterie mit 5,7 kWh-Kapazität sorgt dafür, dass auch in den Abendstunden oder bei Stromausfall die Kühlschränke weiter laufen und die Gäste nicht im Dunklen sitzen.  Seit der Installation konnte die Anlage auf diese Weise auch in den Wintermonaten sogar noch mehr Energie gewinnen als erwartet. Und der Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz für die Taverne wurde ganzjährig auf das Nötigste reduziert.

 Die Anlage von Dimitris dient als Referenz für die Projekttägigkeit von „time2ENERGY“ in Griechenland. Wer also frische korfiotische Küche genießen und sich nebenbei über die Möglichkeiten der autarken Stromerzeugung informieren möchte, sollte sich einen Tisch in der Taverne Brouklis reservieren.

Post to Twitter Post to Delicious Post to Facebook Post to MySpace

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


1 + = sieben

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.