Einen Geburtstag der besonderen Art feiert Korfu in diesem Sommer: Vor 300 Jahren nämlich gelang es den Einwohnern der Insel, die über Wochen dauernde Belagerung der Türken vor der Alten Festung zurückzuschlagen. Und das, obwohl die Belagerer zahlenmäßig deutlich überlegen waren. Ein Wunder, das bis heute dem Heiligen Spyridon, dem Schutzpatron der Insel zugeschieben wird und das daher jährlich mit einer aufwändigen Prozession gefeiert wird. Dieses Jahr jährt sich das Ereignis zum 300sten Mal und wird Anlass vieler verschiedener Veranstaltungen sein.
Die Geschichte
Im Juli 1716 landeten 65000 Türken auf der Insel, mit dem Ziel das strategisch wichtige Korfu einzunehmen. Die Stadtbewohner und das schwache venzianische Heer, das unter der Führung von Matthias von der Schulenburg stand, verschanzten sich in der erst provisorisch gesicherten Alten Festung und schafften es dort, sich erfolgreich zu verteidigen. Es heißt sogar, dass die gesamte Stadtbevölkerung mit allen erdenklichen Waffen die Türken für eine Weile zurückzuschlagen konnte. Die Besiegten bereiteten natürlich einen neuen Angriff vor. Während dieser Zeit brach aber ein heftiges Unwetter aus, das den Türken schwer zu schaffen machte. Der aufgeweichte Untergrund blockierte den berittenen Angriff und schwächte die türkischen Soldaten enorm. Deren Moral war durch die Nachricht über die vernichtende Niederlage des türkischen Heeres in Europa sowieso schon am Boden. Und als ihnen schließlich in der Nacht der heilige St. Spiridon erschienen sein soll, verließen Sie Korfu fluchtartig.
Seither ist der 11. August Feiertag auf Korfu. Dieses Jahr werden die verschiedenen Philharmonien jedoch auch vor und nach diesem Tag zusätzlich einige Konzerte geben. Außerdem gibt es eine Varkarola am 10. August in Faliraki mit dem Titel „Das Wunder“.
Darüber hinaus findet eine länderübergreifende Koferenz statt, bei der die geopolitische strategische Bedeutung Korfus und der geschichtlichen Ereignisse im Mittelpunkt stehen wird. Auch wird ein Kalender sowie eine Sonderbriefmarke herausgegeben werden und eine Ausstellung in der Pinakothek wird die Veranstaltungen ergänzen.